Donnerstag, 28. Juni 2012

Lehrerworkshops und Videovorbereitungen

Von den Lehrerworkshops hatte ich ja bereits berichtet. Wie es der Zufall wollte, war an einem Tag der Leiter des National Teacher Resource Centers zu Besuch und hat sich ein wenig über den Workshop erkundigt. Dieses Zentrum leitet alle Lehrerfortbildungsinstitute auf Zanzibar. Er hat uns dann eingeladen und uns gefragt, ob wir den Workshop nicht auch für die anderen Institute anbieten könnten. Das hat uns natürlich sehr gefreut. Nun rennt bei mir aber die Zeit. Wir versuchen nun, von jedem Institut eine(n) Vertreter(in) einzuladen und dann erst einmal diese zu schulen. Hoffentlich klappt es noch im September, denn Mitte Juli beginnt ja erst einmal der Monat Ramadhan.
Morgen werde ich nun auch den ersten Workshop an meiner Schule geben, zusammen mit dem Academic Leader. Thema: Unterrichtsmethoden. Leider wird noch zu oft ein lehrerzentrierter Unterricht durchgeführt. Schüler müssen sehr viel von der Tafel abschreiben, oft ohne jedliche Erklärung. Dazu ist noch Alles auf Englisch, was eine nächste Schwierigkeit mit sich bringt. Ich bin gespannt, wie die Lehrer auf die schüleraktivierenden Methoden reagieren. Das Gute ist, dass ich viele Methoden bereits mit den Schülern ausprobiert habe und dadurch bestätigen kann, dass viele Methoden auch mit 55 Schülern in der Klasse möglich sind (was meist als erstes Gegenargument gebracht wird).
Außerdem laufen gerade die Vorbereitungen für den Videodreh mit den Schülern. Zu verschiedenen Themenbereichen (Schule, Essen, Hobbies,...) haben sich Gruppen gebildet und Texte geschrieben. Morgen beginnt der Dreh für die erste Gruppe. Alle sind schon ganz aufgeregt. Und ich glaube mehr und mehr, dass es für die deutschen Schüler sehr spannend werden wird, da die Unterschiede einfach enorm sind. Eine Schülerin hat als Hobby z.B. Kochen angegeben und erzählte, dass sie jeden Tag noch vor der Schule für ihre Familie kochen muss (natürlich ohne E-Herd).

Sonntag, 17. Juni 2012

...mal wieder eine Hochzeit

Diesmal war ich allerdings zur Maulidi eingeladen, mit Trommelmusik, Gesang und Tanz. Hier ein paar Eindrücke:



Bericht der Woche und Wochenendausflug nach Dar

Den Lehrerworkshop haben wir erfolgreich abgeschlossen. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Zu meinem großen Erstaunen, waren 43 von 45 Academic Leadern anwesend, d.h. 43 Schulen waren vertreten. Dies finde ich natürlich insbesondere zur Verbreitung der Informationen sehr gut. Ein wichtiges Thema waren Unterrichtsmethoden, u.a. haben wir Videos von Unterrichtsszenen von Englischunterricht aus Deutschland gezeigt. Alle waren begeistert und sind motiviert ihre Kenntnisse in Workshops an ihre Lehrkräfte weiterzugeben. An meiner Schule werde ich mich hoffentlich noch selbst davon überzeugen können...
Am Wochenende bin ich dann mit Jule zum ersten Mal nach Dar es Salaam gefahren. Eigentlich ist man mit der Fähre in 2 Stunden da, aber irgendwie hat es mich bisher nicht von der Insel weggezogen. Es war schon komisch, mal wieder nach 6 1/2 Monaten Sansibar in einer 3Millionen-Stadt zu sein. Wir waren in einem Supermarkt und mussten uns einfach Käse mit Körnerbrot und Joghurt gönnen. Es war ein Genuss, den man nach 6 Monaten schon sehr schätzt, obwohl wir von der Fülle des Supermarkts schon mehr als überfordert waren....:) 

Sonntag, 10. Juni 2012

Ausflug nach Kizimkazi und weitere Ereignisse

Letztes Wochenende habe ich zusammen mit Bi.Hidaya, die Mutter meiner Gastfamilie, und Asha einen Ausflug nach Kizimkazi gemacht, wo Jule wohnt. Sie waren zuvor noch nie dort und von daher war es wohl schon etwas sehr Besonderes. Die Fahrt dorthin war für sie dementsprechend sehr lang und anstrengend (2 Stunden). Nach einer kurzen Pause sind wir dann am Strand spazieren gegangen und haben noch ein paar Familienbesuche gemacht. Für die Sansibaris ist das eigentlich immer der Hauptbestandteil eines Ausfluges. Besuche, Tee trinken, etwas essen und erzählen.


Ansonsten war ich in der letzten Woche tatsächlich im Ministerium, um mich wegen der Lehrerversetzungen zu informieren. Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Ich habe erstaunlicher Weise gleich einen Termin bekommen und hatte ein sehr nettes Gespräch. Es stellte sich heraus, dass der Grund für die Versetzungen Beschwerden von Schülern waren, deren Lehrer keinen Unterricht erteilt haben, obwohl sie in der Schule waren. Diese Lehrkräfte wurden nun versetzt. Ob dies nun das eigentlich Problem löst, sei hier mal in Frage gestellt, aber zumindest kenn ich jetzt den Grund. Außerdem gab es wohl noch ein paar Lehrkräfte, die zu direkt zu den Schulinspektoren waren, die die Schule untersucht haben, und deshalb an eine andere Schule versetzt wurden. In jedem Fall sehr interessant.
Ab morgen werde ich zusammen mit zwei anderen Fortbildnern einen 7tägigen Workshop für so genannte Academic Leader an der Schule geben. Sie sind verantwortlich für die Überprüfung der Unterrichtsqualität haben leider bisher keine Informationen darüber bekommen, wie sie dies machen können. Ich bin sehr gespannt auf den Workshop und werde berichten...

Freitag, 1. Juni 2012

Kultureller Austausch

In dieser Woche haben meine Schüler einen kulturellen Austausch der besonderen Art erlebt. Eine Freundin und Englischlehrerin hat mit ihren Schülern ein Video über ihr Leben, ihre Schule, ihre Hobbies und ihre Stadt gedreht. Nun haben wir dieses Video mit zwei Klassen hier auf Zanzibar angeschaut. Dazu sind wir in die Halle der Schule gegangen und haben uns den neu erworbenen Beamer meiner Organisation geliehen. Allein dies war schon eine Attraktion. Als die Schüler dann aber die Bilder aus Deutschland gesehen haben, haben sie nur noch gestaunt. Wo ist die Schuluniform? Wie, es gibt Leute die sich Mäuse als Haustiere halten? Die Schule ist so schön, so neu und so groß. Dann wurden Hobbies vorgestellt: Klavier und Geige spielen, Computerspiele,..auch da war das Erstaunen groß. Danach hatten sie noch viele Fragen.
Jetzt wollen wir hier auch ein solches Video erstellen. Eigentlich wollte ich es mit 10-15 Schülern machen, jetzt haben sich 50 dazu gemeldet. Bilde jetzt also kleine Gruppen und dann kann es losgehen.