Samstag, 28. Januar 2012

...in der Schule

Wieder liegt eine Schulwoche hinter mir. Das Unterrichten macht sehr viel Spaß. Im Matheunterricht übe ich intensiv das Multiplizieren mit den Schülern. Auch wenn es eigentlich vorausgesetzt werden sollte, haben die Schüler damit noch viele Probleme. Aber langsam gibt es Fortschritte. Im Englischunterricht haben die Schüler jetzt tatsächlich schon Dialoge durchgeführt. Am Anfang waren sie natürlich sehr schüchtern, da es für sie sehr ungewohnt ist vor der Klasse zu sprechen. Nach ersten Hürden hatten sie aber sichtlich Spaß daran. Der andere Englischlehrer war auch begeistert. Am Nachmittag haben wir uns jetzt schon mit einigen Schülern im Englisch-Room getroffen. Es ist wirklich schön, auf so viel Motivation und Begeisterung zu stoßen.                       
Dann habe ich aber etwas erlebt, was ich noch nicht ganz einordnen kann. Und zwar wurden in der letzten Wochen einige Schüler bewusstlos in das Lehrerzimmer gebracht. Wir würden wahrscheinlich sagen, dass sie einen Anfall hatten. Sie haben um sich geschlagen, geschrien und haben den Körper verkrampft. Die Lehrkräfte im Raum sahen das Ganze sehr entspannt und haben weiter ihre Arbeiten korrigiert. Ich war natürlich sehr beunruhigt und hätte am liebsten den Arzt gerufen. Aber das ist hier eben etwas komplizierter, da sich dann gleich wieder die Frage stellt, wer die Kosten übernimmt. Die Lehrer haben mir dann erklärt, dass die Schüler von einem Teufel befallen sind. Man kann jemand finden, der Korantexte vorliest, um eine schnellere Heilung zu erzielen. Da diese Person aber nicht an der Schule war, hat es ziemlich lange angedauert. Manche sagen auch, dass die Schüler einen Fehler im Kopf haben. Was meine Meinung dazu ist, kann ich noch nicht ganz beurteilen. Wenn jemand eine Idee hat, bin ich sehr dankbar:). Es sind übrigens zu 95% Mädchen betroffen.

Sonntag, 22. Januar 2012

Wochenende mit meinem Besuch/ Weekend with my visitor

Ich wisst ja wie sehr ich Affen mag. Ich habe schon angedeutet, dass ich wohl in den nächsten Monaten noch öfter vorbeikomme:)/ You know how much I like monkeys. I already told them that I might come more often in the next months.

Jozani Forest...2000 Affen/ monkeys


Jambiani

Dies ist keine Seltenheit

Schon zwei Wochen in der Schule...two weeks in school already

Die Zeit rennt wie im Fluge, da ich so langsam richtig in der Schule eingebunden bin. Die Englischklasse habe ich nun ganz übernommen, was sehr viel Spaß macht. Die Schüler fragen nun schon immer, ob wir uns auch außerhalb des Unterrichts treffen können, um Englisch zu sprechen. Genau aus diesem Grund freue ich mich umso mehr, dass ich bereits einen Raum bekommen habe, den ich zusammen mit zwei anderen Lehrerinnen als English Reading Room aufbaue. Die Schüler können dann am Nachmittag dorthin kommen und ich unterstützt sie dann bei Fragen zu Texten, mache Grammatikübungen mit ihnen etc. Viele Schüler haben keine Englischbücher zu Hause und es stellt somit eine sehr gute Chance für sie dar, die Sprachkenntnisse zu verbessern. Putzaktion liegt bereits hinter uns. In den nächsten Tagen werden die bereits vorhandenen Bücher sortiert, die Wände etwas gestaltet und dann kann es losgehen. Wörterbücher sind noch nicht vorhanden, aber vielleicht kann ich diese noch günstig irgendwo besorgen.
Der Matheunterricht läuft sehr gut, da wir diesen wirklich im Tandem unterrichten. Die Lehrerin hat schon Sachen von mir übernommen und ist dafür sehr dankbar.
Obwohl das Schlagen von Schülern mit dem Stock seit ein paar Jahren verboten ist, wird es immer noch praktiziert. Obwohl ich erst zwei Wochen an der Schule bin, musste ich es leider schon sehr oft beobachten. Ich denke, dass es u.a. ein Problem ist, dass die Lehrkräfte keine Alternativen zum Schlagen kennen. Leider wurde kein Workshop o.Ä. zu diesem Thema angeboten. Ich überlege nun, ob ich nicht etwas in dieser Richtung machen könnte, da mich tatsächlich schon einige Lehrer gefragt haben, welche alternativen Bestrafungmethoden ich kenne.
Ich freue mich schon auf die neue Woche und berichte bald wieder...

Mittwoch, 11. Januar 2012

Jetzt geht es richtig los / Now everything is getting started

Seit Montag heißt es nun "back to real life":). Denn nun hat die Schule begonnen. Es gibt eigentlich so viel zu berichten, dass ich gar nicht weiß wo ich beginnen soll. Also die Schule beginnt 7h. Zunächst putzen die Schüler die Schule, danach sammeln sich alle Schüler (nach Jungen und Mädchen getrennt) auf dem Schulhof und lesen Korangebete. Wobei es sich für meine Ohren eher nach Gesang anhört. Danach gehen alle in ihre Klassenräume, in denen sie auch den ganzen Tag über bleiben. Fachräume gibt es aufgrund der fehlenden Ressourcen nicht. Die Lehrer gehen dann so langsam in ihre Klassen. Ja es läuft wirklich alles sehr entspannt ab. Von effektiver Zeitnutzung à la Deutschland ist nichts zu spüren. Viele Lehrer scheinen auch wenig motiviert, was u.a. mit dem geringen Gehalt zusammenhängen könnte. Ich wollte in der ersten Woche eigentlich erst einmal hospitieren. Habe zwei Tandemlehrer bekommen, für Englisch und für Mathe für Form 2 (14-16jährige Schüler). Wie sollte es aber anders sein, ein Lehrer ist krank geworden und ich bin dann gleich mal spontan für ihn eingesprungen. Hat sehr viel Spaß gemacht. Die Schüler waren sehr motiviert und haben sich bedankt, dass sie vor der Klasse sprechen durften. Nun hat der Lehrer gefragt, ob ich nicht gleich die Klasse übernehmen will. Nun ja, so ist das Projekt eigentlich nicht gedacht. Es geht eben vielmehr um den Austausch. Das Konzept des Tandemlehrers ist hier noch nicht bekannt. Nächste Woche werden wir uns also noch einmal mit den Lehrern zusammenstetzen. Ich hatte heute aber auch schon zwei Stunden, die sehr gut im Tandem funktioniert haben. Ich bin also guter Dinge. Man muss eben alles ganz langsam einführen und gut erklären. Am besten natürlich auf Swahili, denn die Englischkenntnisse der Englischlehrer sind leider oft nicht so, wie man es erwarten würde. Die Lehrer sind jedenfalls sehr dankbar und haben mich sehr nett in ihr Kollegium aufgenommen:). Freu mich also auf alles Weiter.
Der Unterricht geht bis 13h, wobei es auch einen Nachmittagsblock von 13-18h gibt. Die Klassen wechseln sich jeden Monat ab.
Und als Ausgleich habe ich mich jetzt in der Musikschule angemeldet: http://www.zanzibarmusic.org/
 Lerne jetzt erst einmal afrikanisches Trommeln. Macht sehr viel Spaß. Die Musikschule kann auch an keinem schöneren Ort sein. Sie befindet sich in der 3. Etage direkt am Meer, d.h. wenn ich eine Trommelpause mache, höre ich das Meer rauschen. Ein Traum. Und es kommt noch besser. Es gibt sogar einen Flügel...ebenfalls Blick zum Meer. Ein Bild wird so schnell wie möglich nachgeliefert. Als ich zum ersten Mal dort war, konnte ich es einfach nicht glauben.
---english version follows as soon as possible---

Sonntag, 8. Januar 2012

Verschiedenes / Different things

Ausflug mit den zwei großen Kindern Abdullbah und Rashid/ Trip with the two eldest boys of my family

Yippie, mein erster Affe in freier Natur:), hoffe ich seh bald noch mehr davon / My first monkey I have seen in natur, hope I will see more soon.

Fahrradausflug nach Fumba (bei den Temperaturen ganz schön anstrengend, aber die Belohnung ist unglaublich)/ Bike trip to Fumba

Sonntag, 1. Januar 2012

So feiert man auf Sansibar / How to celebrate in Zanzibar


Erst einmal wünsche ich Allen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2012. Ich hoffe es hat gut für euch begonnen. Dann möchte ich mich ganz herzlich für alle die lieben Geburtstagsglückwünsche bedanken, die mich trotz der Entfernung in großer Vielzahl erreicht habe. Ich habe mich sehr gefreut. 
First of all, a happy new year for all of you. I hope it started good for you. Thanks a lot for all the birthday wishes, which reached my even I’m so far away. I was really happy about it.



Wie wird nun ein Geburtstag auf Sansibar gefeiert? Es wurde mir berichtet, dass es unterschiedlich ist. Manche Leute laden viele Freunde ein und lesen zusammen den Koran. Manche feiern eigentlich gar nicht, sondern sagen den anderen höchstens, dass dies ihr Geburtstag ist. Oder - dafür habe ich mich entschieden:) - man kocht für die ganze Familie. Die Kinder durften sich etwas aussuchen. Und wie sollte es anders sein: Pommes. Warum also nicht. Ich habe also den Morgen mit Kartoffel schälen und schneiden verbracht.
How is a birthday celebrated in Zanzibar? I was told that it’s quite different. Some people invite friends and they read the Koran together. Some people don’t celebrate at all and only tell the others that it’s their birthday today. Or – and that’s the way I have chosenJ - you cook for the whole family. The children could choose what they want to eat. And of course: chips. Why not. So the whole morning I was peeling and cutting potatoes.   
Außerdem gab es eine große Schüssel Obstsalat. Es gibt hier ja sehr viel Obst und für unsere Verhältnisse ist dieses auch sehr günstig. Trotzdem ist es für viele Leute hier etwas Besonderes. Obstsalat wird deshalb also eigentlich nicht gemacht. Außerdem habe ich noch einen Saft gemacht aus Passionsfrucht, Mango, Ananas und Ingwer. Sehr lecker.
We also had a big bowl of fruit salad. They have a lot of fruits here and for us it is really cheap as well. For the people here it’s something special. So they never have fruit salad. I also made a fresh fruit juice with passion, mango, pineapple and ginger. It was really delicious.



Zu meiner großen Überraschung wurde der Tisch diesmal auf ganz besondere Weise gedeckt. Zunächst wurden überall neue Vorhänge aufgehangen und die Kissen neu bezogen. Dann hat jeder einen Teller bekommen (sonst essen alle von einem) und ebenfalls ein Glas für den Saft (sonst gibt es nur Wasser aus Bechern). Die Teller wurden dann entsprechend dekoriert. Mussa, der Vater der Familie, musste leider arbeiten. Ansonsten war aber die ganze Familie da.
To my big surprise the table was arranged in a special way. They put up new curtains and change pillowcase of the cushions. Everybody got a plate (the other days all eat from one) and a glass for the juice (the other days we only have water in cups). The plats were nicely decorated as well. Mussa, the father of the family, had to work. But all the rest of the family was there.
Abdullbah, Sabla, Nassir, Asha, Anne, Rashid, Hadaya















Es war ein sehr schöner Nachmittag. Alle haben sich so sehr gefreut und haben sich immer wieder für das leckere Essen bedankt.
It was a really nice afternoon for me. All were really happy and thankful for all the food.
Am Abend bin ich dann in die Stadt gefahren, um mit den anderen drei Freiwilligen weiter zu feiern. Die Familie konnte nicht ganz verstehen, dass ich wegfahre, da man eigentlich erst zur Geburtsstunde (bei mir 19.45h) feiert. Ich habe dann aber versucht zu erklären, dass ich eben auch meine Freunde in der Stadt noch besuchen möchte. Dort haben wir es uns bei Kerzenschein und Lasagne in der Wohnung von Krissie, Ole, Jule und Andy gemütlich gemacht. 
In the evening I went to the city to celebrate with the other volunteers. The family couldn’t really understand that I left, because here you really celebrate at your hour of birth (for me 7.45pm). But I tried to explain that I also want to see my friends. In the flat of Krissie, Ole, Jule and Andy we had lasagna.


Und was wäre ein Geburtstag ohne Kuchen? In der Stadt habe ich keinen gefunden. Mir hat dann ein Einheimischer erzählt, dass er eine Frau kennt, die auf Bestellung Kuchen bäckt. Also bin ich dort hingegangen und wurde gleich mal in ihr Wohnzimmer gebeten um alles zu besprechen. Auch wenn die Kuchenform nicht wirklich beabsichtigt war, hat es mit der Bestellung doch ganz gut geklappt;). Da die Frau schwanger ist, hat sie mich gefragt, ob ich ihr die Zutaten besorgen könnte. Also hat sie mir einen Zettel geschrieben und ich bin erst einmal einkaufen gegangen. Sie hat sich sehr gefreut, da es für sie eine sehr gute Verdienstmöglichkeit ist, obwohl sie umgerechnet nur 5€ dafür verlangt hat. Über das Resultat war ich mehr als positiv überrascht...
And what is a birthday without cake? But in the city I couldn’t find any. Luckily a Zanzibarian told me that he knows a woman who is backing cake. So I went there and found myself in her living room where we talked about everything. The ordering of the cake worked quite well, although the shape of the cake wasn’t intended ;). As the woman is pregnant she asked me if I can buy the ingredients. So she told my all the things she needs and I bought everything. She was really happy as it is a really good opportunity to earn money, although she only asked for 5 Euro. When I have seen the cake I couldn’t believe and was really surprised…


Zum Jahreswechsel sind wir dann an den Strand gegangen. Zuvor wurde uns berichtet, dass es dort wohl auch feuerwerksähnliche Sachen (allerdings selbst gebaut) gibt. Zu meiner Beruhigung wurde das in diesem Jahr allerdings durch den neuen Präsidenten untersagt. Also gab es anstelle von Knallergeräuschen Meeresrauschen, was ich in jeder Hinsicht bevorzuge. Insgesamt war alles aber sehr ruhig und unterschied sich kaum von einem anderen Abend. In der Familie wurde gar nicht gefeiert. Alle waren Mitternacht wohl schon im Bett.
To celebrate the New Year we went to the beach. Before people told us, that they will have fireworks here (self-made ones). I was quite happy that this year the President didn’t allow fireworks. Instead we had the sound of the waves, what I prefer anyway. Altogether it was quite quiet here and wasn’t really different to any other Saturday nights. The family did not celebrate at all. They were all in bed before midnight.